Das kleine wendländische Städtchen Hitzacker an der Elbe ist ein beliebtes Ausflugsziel. Malerisch verträumt lädt es zur Entspannung und Erholung ein. Mit dem Fahrrad kann man vom Elbdeich aus die abwechslungsreiche Landschaft der dortigen Elbtalaue sehr gut überblicken. Auch die Jeetzelniederung bietet sich zur Erkundung per Fahrrad an. Zu Fuss lohnt sich ein Aufstieg zum Weinberg, welcher seinen Namen den Rebstöcken am südöstlichen Hang verdankt. Von dort aus kann man weite Ausblicke über die Elbe genießen.

Die meisten Menschen besuchen Hitzacker in der Regel im November. Dann gilt im Wendland die sogenannte fünfte Jahreszeit, auch die grüne genannt, weil wegen des Castortransportes ins oberirdische atomare Zwischenlager Gorleben tausende von Polizisten das Wendland „bevölkern“. Der dortige Salzstock, welcher für die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll erkundet wird (Foto: Erkundungsbergwerk) , gilt laut vielen Gutachten als hierfür völlig ungeeignet. Auch in dem kleinen Städtchen Hitzacker versammeln sich dann in Camps hunderte von AtomkraftgegnerInnen, um gegen den Transport zu demonstrieren oder diesen durch Blockaden der Schienenstrecke zumindest zeitweise aufzuhalten.

 

Daher fallen in der Stadt hier und dort Widerstandssymbole auf, seien es nun Anti-Atom-Fahnen oder das bekannte Widerstands-X. Die evangelische Kirche hat zur Atomkraft eindeutig Stellung bezogen. Auf einer an einem Widerstands-X befestigten Informationstafel der Kirche steht u.a. folgendes zu lesen:

„Was bedeuten die gelben Xe?“

„Seit dem ersten „Tag X“, dem ersten Atommülltransport in das Zwischenlager Gorleben ist das (meist gelbe) X das Zeichen für den Widerstand, das „Quer-Stellen“ der Atomkraftgegner ...

Die kirchliche Haltung zur Atomkraft

Durch die Atommüllproblematik ist der soziale Friede in unserem Landkreis erheblich belastet. Menschen aus unseren Gemeinden stehen auf beiden Seiten des Konflikts. Der Riss geht oft quer durch die Familien.

Die evangelische Kirche hat aus Verantwortung für Gottes Schöpfung in verschiedenen Beschlüssen einen Ausstieg aus der Atomkraft gefordert. Die Entsorgungsfrage ist ungeklärt. Da es weder eine absolut sichere Technik noch einen absolut unfehlbaren Menschen gibt, ist die Nutzung der Kernenergie unverantwortbar. Unfälle oder terroristische Anschläge können unvorstellbare Folgen haben ...“

Aktuell hat die atomare Katastrophe von Fukuschima im März 2011 mit dramatischen Folgen für die Bevölkerung gezeigt, dass die Risiken der Atomkraft nicht zu beherrschen sind und nach wie vor weltweit und auch in Deutschland eine potentiell tödliche Gefahr darstellen. Die von der deutschen Bundesregierung leider nur halbherzig betriebene Energiewende macht es somit notwendig, dass der verantwortungsbewusste Bürger seinen Atomausstieg selbst betreibt, indem er zu einem Ökostromerzeuger wechselt.

Angesichts der herrlichen Landschaft, in welche unsere Fotos kleine Einblicke geben sollen, muss man sich auch hier bei uns die Frage stellen, wie es wäre, wenn eine derartige Katastrophe wie in Fukushima unsere Region unbewohnbar machen würde.

Weitere Informationen zu den Gefahren der Atomenergie finden sie u.a. bei der Kampagne .ausgestrahlt (gemeinsam gegen Atomenergie).

Über den Protest gegen eine Atommüll-Lagerung in Gorleben und für den weltweiten Ausstieg aus der Atomkraft informiert die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg .

Zu unserem Fotobericht mit 35 Fotos.